Rassestandard

URSPRUNG : Großbritannien.

VERWENDUNG : Terrier.

KLASSIFIKATION FCI : Gruppe 3 Terrier

Sektion 3 Bullartige Terrier

Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:

Es war ein sogenannter James Hinks, der zum ersten Mal den

Rassetyp im Jahr 1850 standardisierte und den eiförmigen Kopf

auswählte. Die Rasse –in ihrer heutigem Aussehen- wurde zum

ersten Mal in Birmingham im Jahr 1862 ausgestellt. Der Bull Terrier

Club wurde im Jahr 1887 gegründet. Das wahrlich interessante dieser

Rasse ist, dass der Standard ganz bewusst aussagt: "Es gibt weder

Gewicht- noch Grőssenbegrenzungen aber es sollte der Eindruck von

maximaler Substanz für die Größe des Hundes im Einklang von

Qualität und Geschlecht erreicht werden. Der Hund soll immer

ausgeglichen aussehen."

Ein kleinerer Typ des Bull Terriers war schon seit dem frühen 19.

Jahrhundert bekannt aber er war bevor dem Ersten Weltkrieg nicht

mehr beliebt und wurde im Jahr 1918 aus dem Kennel Club Rasse-

Register herausgenommen. Im Jahr 1938 wurde eine Widerbelebung

von Colonel Richard Glyn und einer Gruppe von gleichgesinnten

Interessenten angestrebt, welche den Miniature Bull Terrier Club

gründeten. Der Standard ist der Gleiche wie der des Bull Terriers mit

der Ausnahme einer Grőssenbegrenzung.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Kräftig gebaut,

muskulös, harmonisch und aktiv, mit durchdringendem,

entschlossenem und intelligentem Ausdruck. Ein einzigartiges

Merkmal ist sein « downface » (divergierende Kopflinien) und der

eiförmige Kopf. Unabhängig von der Größe sollten Rüden maskulin

und Hündinnen feminin aussehen.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Mutig, lebhaft, mit

einem verspielten Wesen. Ausgeglichenes Wesen und diszipliniert.

Obgleich sehr eigensinnig, ist er im besonderen sehr gut gegenüber

Menschen.

KOPF: Lang, stark und tief bis absolut zum Ende des Fangs, jedoch

nicht grob. Von vorne betrachtet eiförmig und vollständig

ausgefüllt, die Oberfläche frei von Aushöhlungen oder

Einbuchtungen. Die Profillinie verläuft vom Oberkopf leicht

abwärts gekrümmt bis zur Nasenspitze.

OBERKOPF :

Schädel : Nahezu flach von Ohr zu Ohr.

GESICHTSSCHÄDEL :

Nasenschwamm: Sollte schwarz sein und an der Spitze nach unten

gebogen. Nasenöffnungen gut entwickelt.

Lefzen: Ebenmäßig und straff anliegend.

Kiefer / Zähne : Unterkiefer tief und kräftig. Zähne tadellos, sauber,

stark und von guter Größe; ausgesprochen gleichmäßig mit einem

perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die

obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift

und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

Augen: Erscheinen schmal, schräg eingesetzt und dreieckig, gut

eingebettet, schwarz oder so dunkelbraun wie möglich um nahezu

wie schwarz zu wirken, mit einem durchdringenden Glitzern.

Die Distanz von der Nasenspitze bis zu den Augen wahrnehmbar

grösser als die von den Augen bis zum Hinterhaupt. Blaue oder

teilweise blaue Augen unerwünscht.

Ohren : Klein, dünn und nahe zueinander angesetzt. Ein Bull Terrier

sollte in der Lage sein die Ohren steif aufgerichtet zu halten, wenn

sie gerade nach oben zeigen.

HALS: Sehr muskulös, lang, gebogen, sich von den Schultern zum

Kopf hin verjüngend und ohne lose Kehlhaut.

KÖRPER: Gut gerundet mit einer markanten Rippenwölbung und

grosser Tiefe vom Widerrist zum Brustbein, so dass dieses näher

zum Boden ist als der Bauch.

Rücken: Kurz, kräftig; hinter dem Widerrist ist die Rückenlinie

gerade, mit leichtem Schwung oder leichtem Bogen über der

Lendenpartie.

Lenden: Breit, gut bemuskelt.

Brust: Von vorne betrachtet breit.

Untere Profillinie und Bauch: Vom Brustbein verläuft sie in ganz

gering ansteigender Kurve zum Bauch.

RUTE: Kurz, tief angesetzt und horizontal getragen. Dick am

Rutenansatz, verjüngt sie sich zu einer feinen Spitze.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND :

Allgemeines: Die Hunde sollen massiv und absolut parallel auf ihren

Läufen stehen. Bei erwachsenen Hunden sollen die Vorderläufe

ungefähr so lang sein wie die Brust tief ist.

Schulter: Kräftig und muskulös, ohne überladen zu wirken.

Schulterblätter breit, flach und am Brustkorb anliegend, mit einer

sehr deutlichen Schräge der Vorderkante von unten nach oben,

wodurch mit dem Oberarm ein nahezu rechter Winkel gebildet wird.

Ellenbogen: Sehr gerade und stark anliegend.

Unterarm: Vorderläufe haben den kräftigsten Typ runder Knochen

von großer Qualität.

Vordermittelfuß : Senkrecht.

Vorderpfoten: Rund und kompakt mit gut aufgeknőchelten Zehen.

HINTERHAND :

Allgemeines: Hinterläufe, von hinten betrachtet parallel.

Oberschenkel : Muskulös.

Kniegelenk: Gut gewinkelt.

Unterschenkel: Gut entwickelt.

Sprunggelenk: Gut gewinkelt.

Hintermittelfuß : Kurz und starkknochig bis zu den Pfoten.

Hinterpfoten: Rund und kompakt mit gut aufgeknőchelten Zehen.

GANGWERK: Wirkt in der Bewegung fest zusammengefügt, deckt

mühelos viel Boden mit freien, leichtfüßigen Schritten und einem

typischem flottem Auftreten. Im Trab in Vorder- und Hinterhand

parallel. Nur bei schnellerer Bewegung zur Mittellinie hin

konvergierend. Großer Vortritt, Hinterhand bewegt sich weich aus

der Hüfte, geschmeidig in Knie- und Sprunggelenk, mit grossem

Schub.

HAUT: Dicht anliegend.

HAARKLEID

Haar : Kurz, glatt und ebenmäßig. Fühlt sich bei feinem Glanz hart

  1. Im Winter kann eine weiche Unterwolle vorhanden sein.

Farbe: Weiss bedeutet ein reinweisses Haarkleid.

Hautpigmentierung und Flecken am Kopf sind nicht zu bestrafen.

Bei farbigen Hunden muss die jeweilige Farbe vorherrschend sein;

bei Gleichheit aller anderen Dinge, wird der gestromte Rassevertreter

bevorzugt. Schwarz, gestromt, rot, rehbraun und tricolor annehmbar.

Sprenkelung im weissen Haarkleid unerwünscht. Blau und

leberbraun höchst unerwünscht.

GRÖSSE: Die Widerristhöhe sollte 35,5 cm nicht überschreiten. Es

sollte ein Eindruck von Substanz im Verhältnis zur Grösse des

Hundes vorhanden sein. Es gibt keine Gewichtsgrenze. Die Hunde

sollten immer harmonisch sein.

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte

als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem

Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen

Einfluss auf die Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes zu

beachten ist.

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER

  • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
  • Hunde, die deutlich physische Anomalitäten oder

Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert

werden.

N.B.

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden

aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch

gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.